Wie
funktioniert ein Kapitalentnahmeplan?
Wegen der Rentengarantie
auf Lebenszeit ziehen es viele angehende Pensionierte vor, ihr Kapital in der
Pensionskasse zu belassen, eine individuelle Vermögensanlage ist ihnen zu unsicher. Dabei
bietet ein seriös aufgebauter, aus Aktien und Festverzinslichen bestehender
Kapitalentnahmeplan einen hohen Grad an Sicherheit. Der Plan sieht jährliche Zahlungen
(Zeitrenten) vor; sie werden einem sogenannten Zeitrenten- oder Annuitäten-Depot
entnommen, setzen sich aus Zinsen und Dividenden sowie aus dem - im Zeitverlauf
zunehmenden - Kapitalverzehr zusammen. Ein gezieltes Management der Laufzeiten der
Festverzinslichen garantiert die Periodizität.
Anders als die Pensionskassenrente oder die Leibrente eines Lebensversicherers läuft ein
Kapitalentnahmeplan also nicht lebenslänglich, sondern ist zeitlich befristet. Diesem
scheinbaren Nachteil kann aber durch eine genügend lange Zeitspanne, etwa bis Alter 90
oder noch länger, Rechnung getragen werden. Wer zusätzliche Sicherheit wünscht, kann
eine Restsumme einplanen.
Kapitalentnahmeplan zu: Beispiel A
Beispiel B Beispiel C
Beispiel
D
Gegenüber der Rente weist der Kapitalentnahmeplan drei entscheidende Vorteile auf:
Erstens ist er nicht in alle Ewigkeit zementiert, die jährliche Zahlung kann also in
Zeiten steigender Zinssätze verbessert werden. In Zeiten tiefer Zinsen, wie das heute der
Fall ist, bestehen also gute Aussichten, die bei Beginn errechneten Zeitrenten im Laufe
der Jahre noch zu erhöhen. In den Rechenbeispielen wurden zudem keine Kapitalgewinne auf
Aktien berücksichtigt, sie bilden eine zusätzliche Reserve. Der Aktienanteil lässt sich
den Vermögensverhältnissen anpassen, zudem kommen nur Blue Chips in Frage.
Bei frühem Tod bietet der Kapitalentnahmeplan einen hohen Restwert - ein wichtiges
Kriterium für Anleger mit Kindern. So verbleibt zum Beispiel bei einem auf 30 Jahre
ausgerichteten, mit einer Initialeinlage von einer 900 000 Franken gespiesenen
Kapitalentnahmeplan nach 20 Jahren - dies entspricht der ungefähren mittleren
Lebenserwartung einer 65jährigen Frau - noch ein Kapital von rund 525 000 Franken. Er ist
deshalb ein ideales Anlageinstrument für Rentner, die ihr Vermögen nicht im
Solidaritätstopf der Pensionskasse verschwinden lassen, sondern für ihre Kinder erhalten
möchten.
Die Auswahl der geeigneten Titel ebenso wie das Handling eines Kapitalentnahmeplanes setzt
Erfahrung voraus. Der Lebensversicherer darf dieses Produkt von Gesetzes wegen nicht
führen. Aber auch bei den Schweizer Banken ist das Know-how kaum vorhanden; anders als
etwa die deutschen Geldhäuser bieten sie keine Auszahlungspläne an. Zudem kennen sich
deren Anlageberater in der Minimierung von Zinsrisiken und im Management von Zeitrenten
kaum aus. Am ehesten sind dazu Vermögensverwalter mit Erfahrung in der Führung von
Pensionskassen-Portfeuilles in der Lage.